9 Tipps für Erklärvideos: So geht’s besser!

Was muss man beachten, wenn man gute Erklärvideos im E-Learning einsetzen will? Unsere Tipps für Erklärvideos helfen bei Ihrer Konzeption und Produktion.

Tipps Erfolgsfaktoren Erklärvideos epicoa

Erklärvideos sind eine sehr gute Methode, um Wissen anschaulich zu vermitteln. Im E-Learning können sie vielfältig eingesetzt werden, als alleinstehende Lerneinheiten oder als Teile in Lernprogrammen. Lernende mögen Videos gerne, weil sie motivieren und Lerninhalte sehr gut vermitteln – wenn sie richtig konzipiert und produziert werden. Damit Sie die positiven Effekte für Ihre Lernenden in die Praxis umsetzen können, verraten wir unsere 9 Tipps für Erklärvideos.

Inhaltsverzeichnis

Definieren Sie Ihre Zielgruppe

Nehmen Sie sich etwas Zeit und betrachten Sie Ihre Zielgruppe. Stellen Sie sich die Fragen:

  • An wen richtet sich mein Film?
  • Wie homogen ist meine Zielgruppe?
  • Welches Vorwissen hat sie?
  • Wie „tickt“ sie? Also: Was mag sie, was mag sie nicht?

Das gibt Ihnen bereits die Richtung vor, wie Sie den Inhalt auswählen, strukturieren und wie Sie die Story aufbauen können. Auch Ansprache, Tonalität und die Auswahl des Design-Stils sollten den Bedarfen Ihrer Zielgruppe folgen.

Definieren Sie das Lernziel

Hier sollten Sie nicht nur ein Lernziel für den Erklärfilm festlegen. Denken Sie auch an das übergeordnete Lernziel, also den Kontext, in dem der Film steht. So kann er zum Beispiel Teil einer größeren Lernreise sein, in die er als ein Element eingebettet ist. Oder er kann dazu dienen, die Medienkompetenz Ihrer Lernenden zu verbessern. Dies kann der Fall sein, wenn der Film z. B. in Ihrem neuen Lernmanagement System (LMS) eingebettet ist. Durch das Einloggen, Aufrufen und Ansehen lernt Ihre Zielgruppe gleichzeitig den Umgang mit dem neuen System.

Wie Sie den passenden Stil auswählen

Die Bildwelt sollte das Lernverstehen des Themas unterstützen und nicht davon ablenken. Die erste Wahl, die Sie treffen müssen, ist die Wahl zwischen animiertem Erklärvideo und Realfilm, d. h. einen „echten“ Film mit echten Menschen oder Orten.

  • Interviews & Erfahrungsberichte
  • Realitätsnahes Lernen
  • Produktfilme
  • Screen-Recordings (bei Softwareschulung)
  • Mitschnitte von Lern-Events oder Vorlesungen
  • Dokumentationen
  • Reduzierte, skizzenhafte Darstellungen
  • Erläuterung komplexer Abläufe, Prozesse & Zusammenhänge
  • Visualisierung schwer zugänglicher Situationen & Orte (zum Beispiel Körperzellen)
  • Als Bestandteil von Quizzen oder Spielen

Übrigens: Wenn Sie Equipment für eigene Video-Drehs suchen, nutzen Sie doch unser Mobiles Filmstudio oder das Freihand-Video-Kit. Alternativ stellen wir Ihnen auch gerne die passende Technik (Hardware und Software) für Ihre Produktionen zusammen – Filmdrehs oder auch Podcasts.

Unsere Story-Tipps für Erklärvideos

Menschen lieben Geschichten. Wenn Sie Ihr Thema mit der Methode Storytelling umsetzen, können Sie emotional berühren. Wenn die Lernenden sich mit den Held:innen der Geschichte identifizieren können, steigert das zusätzlich den Lerneffekt. Durch die Zielgruppenanalyse am Anfang haben Sie eine gute Basis, um Ihre Held:innen auszuwählen und fesselnde Beispiele zu finden. Es gibt viele Wege, Ihre Story aufzubauen und eine klare Struktur zu entwickeln (denn die brauchen Sie unbedingt!). Gedanken machen müssen Sie sich über:

 

  • Charaktere: Wer spielt die Hauptrolle(n)? Natürlich können Sie auch mehrere Figuren auswählen. Sie sollten schon früh im Film vorgestellt werden.
  • Setting: Wo spielt Ihre Story? Welche verschiedenen Orte werden Ihre Held:innen im Film besuchen? Und: wie können Sie hier einen Bezug zum Lernziel und Ihrer Arbeitspraxis erzeugen?
  • Atmosphäre: Welche Stimmung herrscht in Ihrem Film? Verändert sich die Stimmung in verschiedenen Settings?
  • Konflikt: In welchem Konflikt befinden sich die Held:innen? Welche Herausforderungen müssen sie meistern?
  • Überraschungen: Kleine Überraschungen oder eine Prise Humor sind ein gutes Stilmittel, das Sie nutzen sollten.
  • Lösung: Wie kommen Ihre Held:innen ans Ziel? Und Ihre Lernenden ans Lernziel?

Übrigens: Auch scheinbar langweilige Themen wie reine Fakten lassen sich mit der richtigen Portion Kreativität in Geschichten verpacken!

 

Sie brauchen kreative Unterstützung bei der Konzeption, Ihrem Storyboard oder der Produktion?

Kontaktieren Sie uns gerne für eine individuelle Erstberatung. Kostenfrei und unverbindlich. Wir sind gespannt auf Ihr Thema und freuen uns drauf, mehr über Ihr Geschäft zu erfahren. 

Konzept & Drehbuch-Tipps für Erklärvideos

Investieren Sie Zeit in Ihr Konzept und Drehbuch! Es ist das didaktische Herzstück und die Basis für eine erfolgreiche Produktion. Nehmen Sie die Perspektive Ihrer Lernenden ein und behalten Sie die Lernziele im Auge. Die folgenden Tipps geben Ihnen ein paar Leitplanken:

Reduzieren Sie die Komplexität Ihres Themas

Erklärvideos eignen sich sehr gut, um komplexe Zusammenhänge darzustellen und zu visualisieren. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass Sie dem Prinzip „weniger ist mehr“ folgen sollten. Nicht jedes Detail kann aufgegriffen werden. Dinge wegzulassen kann sehr schwierig sein, besonders wenn man sich selbst gut im Thema auskennt. Wie würden Sie das Thema Ihrer Großmutter erklären? Oder Ihrem jungen Neffen? Versuchen Sie es mündlich, nehmen Sie Ihre Rede mit dem Smartphone auf. Hilft Ihnen diese Methode, sich auf die wesentlichen Kernbotschaften zu reduzieren?

Kommen Sie auf den Punkt

Die Aufmerksamkeitsspannen von Menschen sind begrenzt. Konzentrieren Sie sich deshalb auf das Wesentliche und sparen Sie sich langatmige Einleitungen oder Passagen. Eröffnen Sie Ihr Video mit doch mit einer ansprechenden, ungewöhnlichen Szene.

Sie schreiben fleißig Ihr Drehbuch, sind aber unsicher, wie lang Ihr Video ist? Als Richtlinie für können Sie sich merken: Ein Sprecher liest zwischen 90 und 130 geschriebene Wörter pro Minute (dieser Wert kann in anderen Sprachen abweichen).

Verwenden Sie eine klare, einfache Sprache

Dies erleichtert die kognitive Auffassung Ihrer Botschaft. Vermeiden Sie lange Schachtelsätze und verzichten Sie möglichst auf unnötige Fremdwörter. Denn es macht einen Unterschied, ob wir etwas hören oder lesen. Wenn Sie Ihren Sprecher-Text geschrieben haben, lesen Sie ihn laut vor, nehmen Sie ihn auf und hören Sie ihn sich an. Klingt das authentisch oder zu gehoben und zu stark nach Schriftsprache?

Beachten Sie den Effekt der „erklärenden Person“

Eye-Tracking Studien haben gezeigt, dass Menschen etwa 90% der Zeit derjenigen Person ins Gesicht schauen, die gerade etwas erklärt. Ob diese Person real oder animiert ist, spielt dabei keine Rolle. Das lenkt die Aufmerksamkeit von den Lerninhalten ab. Achten Sie deshalb bei der Gestaltung darauf, wann Sie welche Perspektive wählen.

Achten Sie bei der Produktion auf Qualität

Pixelige Animationen, unprofessionelle Stimmen oder eine verworrene Geschichten stören das Lernverstehen – und schaden auch Ihrem Image mehr, als sie nützen. Ihr Erklärvideo ist auch gleichzeitig ein Aushängeschild für Ihr Unternehmen.

Dies gilt für abgebildete Personen, Fotos und gekaufte Intro-Animationen, aber genauso für Ihre Hintergrundmusik. Auch wenn Sie Ihre Mitarbeiter:innen als Akteure ins Video holen, müssen Sie sich das Einverständnis für die Nutzung und Verbreitung einholen.

Messen Sie die Erfolge

Definieren Sie die Kennzahlen, die den Erfolg Ihres Videos messen. Hier können Sie unterscheiden zwischen

  1. dem Video als solches, z. B. Anzahl der Aufrufe, Engagement und Interaktionen.
  2. dem Lernerfolg, z. B. durch richtige Antworten in den Interaktionselementen oder durch einen nachträglich durchgeführten Wissenstest.

Wie wollen Erklärvideos einsetzen? 
Wir beraten Sie gerne!

Bei epicoa verstehen wir, dass jedes Unternehmen einzigartig ist. Deshalb lassen Sie uns am besten persönlich über Ihre Situation sprechen – unverbindlich und ohne Verpflichtungen. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören!

Profilbild Werner Hahn

Werner Hahn
Geschäftsführer der epicoa GmbH

 

Quelle: Findeisen, Stefanie, Sebastian Horn, und Jürgen Seifried (2019): Lernen durch Videos – Empirische Befunde zur Gestaltung von Erklärvideos. MedienPädagogik, (Oktober), 16–36. (Letzter Aufruf: 17.03.2024)

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